Wappen der Grafen von Schwarzenberg


Das Haus Schwarzenberg stammt von dem erstmals 1155 urkundlich erwähnten edelfreien Geschlecht der Herren von Seinsheim ab, das umfangreiche Besitzungen westlich von Ochsenfurt hatte. Erkinger I. von Seinsheim erwarb nach 1405 die Burg Schwarzenberg bei Scheinfeld in Mittelfranken, nach der sich seine Nachfahren nannten. Seine beiden Söhne gründeten die Linien zu Hohenlandsberg (erloschen 1646) und Stephansberg, die noch heute blüht. Mit Adolf von Schwarzenberg wurden das Haus 1599 in den Reichsgrafenstand erhoben und 1670 mit Johann Adolf von Schwarzenberg Reichsfürsten. Die Adelsfamilie erbte 1661 große Güter in Böhmen, der Steiermark und Krain. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verlegte das Geschlecht seinen Lebensmittelpunkt nach Böhmen.

Nach dem Erwerb der Burg Schwarzenberg und der Übernahme dieses Namens änderten die Herren von Seinsheim ihr Stammwappen in der Form, dass sie den Schild um zwei zusätzliche auf je vier silberne und blaue Pfähle erweiterten. Aus dem gekrönten Helm wächst ein rotgekleideter bärtiger Mannrumpf mit rotem Hut, darauf drei Pfauenfedern, umgeben von zwei blau und silbern schräggeteilten und mit Pfauenfedern besteckten Büffelhörnern. Die Helmdecke ist Blau-Silber (Abb. 1)

Die St. Anna-Kapelle in Tettnang wurde 1513 von Graf Ulrich VII. von Montfort und seiner Gemahlin Magdalena von Oettingen-Wallerstein errichtet. Dabei ließen die Stifter den Innenraum mit den Wappen der Eltern und Großeltern ausschmücken. Magdalenas Eltern waren Ludwig XIII. von Öttingen-Wallerstein und Eva von Schwarzenberg († 1473), eine Tochter des Grafen Johann I. von Schwarzenberg und der Gräfin Kunigunde von Nellenburg.

In der Kapelle findet man das Wappen der Grafen von Schwarzenberg dreimal: auf einem Schlussstein der Gewölbedecke im Langhaus (Abb. 2), auf einer Netzrippenkonsole im Chor (Abb. 3) und - ziemlich verblasst - an der rechten Seitenwand im Langhaus.


Wappen der Grafen von Schwarzenberg (Abb. 1)


Abbildungen

Abb. 1: Wappen der Grafen von Schwarzenberg
Abb. 2: Wappen von Schwarzenberg auf einem Schlussstein im Netzrippengewölbe der St. Anna-Kapelle
Abb. 3: Konsole mit dem Wappen der Grafen von Schwarzenberg in der Tettnanger St. Anna-Kapelle

Fundort:

St. Anna-Kapelle in Tettnang

   
(Abb. 2) (Abb. 3)

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